Das Nationaltier von Spanien: der Stier
Der Stier und Spanien teilen eine lange gemeinsame Geschichte. Auf verschiedenen Wegen ist er zum Nationaltier Spaniens geworden und steht in enger kultureller Verbindung mit den Einheimischen. Beitragend zu dieser Verbindung sind insbesondere die langzeitig traditionellen Stierkämpfe, die identischen Charakterzüge des Tiers und der Spanier sowie nicht zuletzt eine überraschende Werbeaktion, die sich zum nationalen Symbol entwickelt hat. Heute erkennt man den Stier weltweit als Symbol für Spanien an, was sich vermehrt auch in medialen Inhalten und Touristensouvenirs widerspiegelt.
Der ikonische Status des Stiers für Spanien in aller Welt
Eine Reise nach Spanien geplant? Dabei kommt garantiert niemand an den zahlreichen Souvenirshops und Artikeln vorbei, die die spanische Nationalflagge in Kombination mit einem stolzen Stier zeigen. Das südeuropäische Land ist stolz auf seine Traditionen und die Verbindung zum charakterstarken Stier. Dies machen sie durch touristische Attraktionen sowie auch nationale Denkmäler deutlich. Das Bild der Spanier und Stiere hat sich auf der ganzen Welt durchsetzen können, was nicht nur durch viele auf dem Thema basierende Serien und Dokumentationen, sondern auch in der Spielindustrie verdeutlicht wird. So basieren einige der beliebtesten spanischen Casino Online Spiele auf dem Thema des Stierkampfes. Bulls Run Wild von Red Tiger präsentiert spanische Kultur mit seinem Design, das eine Stierkampfarena sowie Matador und Stier zeigen. Auch der El Torero Slot ist zu diesem Thema entwickelt und seit vielen Jahren erfolgreich.
Matador macht sich bereit für den Stierkampf.
Doch auch viele Videospiele wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zum Thema spanischer Stierkampf entwickelt. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Videospiel Toro, das für Computer und auch Playstation erhältlich ist und Spieler in die Rolle eines Matadors eintauchen lassen. Dabei kommt echtes spanisches Feeling auf, aber warum ist das überhaupt so?
Kultureller Einfluss des Stiers
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Stier als nationales Identifikationssymbol seinen Namen gemacht. Den wesentlichen Stein dafür legte die Stierkampftradition, die schon seit dem 16. Jahrhundert im Lande herrscht. Sie symbolisierte den ehrenhaften Kampf um Leben und Tod und hat tollkühne Männer, die sogenannten Matadore, in den Ring mit einem Stier geschickt. Auch wenn diese Tradition seit Jahren stark umstritten ist, schuf sie die Grundsteine der engen Verbindung zwischen Spaniern und dem Stier
Dem Stier wird allgemein ein feuriger und kräftiger Charakterzug nachgesagt. Die Spanier haben hier ihren gemeinsamen Nenner mit dem Tier gefunden, denn auch die Südeuropäer sind für ihr feuriges Temperament und ihren kräftigen Willen bekannt. So hat der Stier für viele Einheimische eine sehr hohe Bedeutung ihrer selbst erhalten, was mit der Zeit zu einer Häufung von Veranstaltungen mit lebendigen Stieren geführt hat. Neben den Stierkämpfen sind auch Stierrennen und Stierhatz zu traditionellen Ereignissen geworden. Männer beweisen dabei ihren Mut und unterzeichnen die gemeinsamen Charakterzüge.
Die Geschichte des Stiers als Nationaltier
Die lange Tradition des Stierkampfes ist zwar ausschlaggebend dafür, dass sich die Spanier mit dem Tier schon immer verbunden gefühlt haben, allerdings nicht allein verantwortlich für die offizielle Einführung des Stiers als Nationaltier. Dazu kam es nämlich überraschenderweise durch eine Werbeaktion der Osborne-Gruppe. Diese wurde im Jahr 1956 beauftragt, ein Werbesymbol für den Brandy Veterano zu entwerfen, für welche die Silhouette eines wilden Stiers gewählt wurde. Mit der Zeit entstanden aus den Werbestieren, die den Schriftzug Veterano trugen, 14 Meter hohe Figuren aus Metall, die im ganzen Lande nahe von Landstraßen aufgestellt wurden.
Die bekannte Veterano Stierfigur.
Im Jahr 1988 kam dann allerdings das strenge Verbot von Plakatwänden, die in Sichtweite staatlicher Landstraßen platziert sind. Zu diesen wurden auch die Veterano-Stiere gezählt. Nachdem sich jedoch zahlreiche Gemeinden, Künstler, Politiker, kulturelle Vereine und Journalisten für den Erhalt der Stiere aussprachen, erteilte 1997 der spanische Oberste Gerichtshof ein Landesgesetz für den Erhalt der Stiere als Kulturgut. Die ursprünglichen „Werbestiere” erfüllten viel mehr als einen Werbezweck, sodass am Ende lediglich die Werbeschriftzüge entfernt worden sind. So wurde aus einem Markenzeichen das Nationalsymbol Spaniens. Von den Stieren gibt es heute übrigens noch 80, die im Lande verteilt sind.
Toro de la Vega: eine alte spanische Tradition
Wie die Osborne-Stiere haben sich im Laufe der Jahre übrigens auch die Stierveranstaltungen im Lande verändert. Begonnen haben diese bereits im Mittelalter im kleinen Ort Tordesillas in Kastilien-León. Das noch heute als Toro de la Vegga bekannte Fest ist eine mehrtägige Veranstaltung, deren Höhepunkt die Stierhatz darstellt. Bei dieser wird ein Stier von zahlreichen Menschen durch den Ort bis in eine bewaldete Freifläche gejagt. Der Tradition nach wird der Stier dort von Lanzenträgern mit Speeren tödlich verletzt, es sei denn, er schafft es, eine Grenze zu erreichen, woraufhin er begnadigt wird.
Dieses Turnier soll zu Ehren der Schutzpatronin des Ortes abgehalten werden. Im Jahr 1966 kam es unter der Diktatur von Franco erstmals zu einem Verbot der Veranstaltung. Nur wenige Jahre später, 1970, wurde dieses Verbot aufgrund des Drucks von der Bevölkerung jedoch wieder erlassen. Seitdem sind die Diskussionen und Kämpfe zwischen Befürwortern der Tradition und Tierschützern gewaltig.
Stierveranstaltungen heute
Ob Stierhatz, Stierkampf oder Stierlauf, alle Veranstaltungen teilen einen gemeinsamen Nenner: die tödliche Verletzung der Stiere. Die Proteste dagegen haben auf der gesamten Welt zugenommen und ließen im Kampf gegen die spanische Tradition nicht locker. Erstmaligen Erfolg gab es 2016 bei der Regierung von Kastilien und León, welche die Tötung von Stieren bei den Veranstaltungen verboten hat. Dieses Gesetz konnte sich aber nicht im ganzen Lande durchringen.Erst 2019 hat final der oberste spanische Gerichtshof ein Verbot für die Tierqualen bei den Veranstaltungen ausgesprochen und landesweit bestätigt. Damit hat die knapp 500 Jahre alte Tradition, durch die zahlreiche Stiere gequält worden sind, ein Ende. Da jedoch nur die Verletzung der Tiere verboten wurde, finden noch immer einiger Veranstaltungen statt, darunter der bekannte „Corrida de Pamplona”, ein Stiertreiben, bei dem eine Gruppe von Männern von Stieren gejagt und diesen entkommen muss.
Umstrittenes Nationalsymbol?
In der Bedeutung des Stieres für das Land sind sich wohl alle Spanier einig. Die klaren gleiche Züge der Charaktere kann man nicht leugnen. Was allerdings die langjährige Stierkampftradition angeht, sind die Meinungen sehr gespalten. Dies ist eine Tradition, die wohl wirklich nur von Urspaniern verstanden und nachvollzogen werden kann.