Spanien ist ein Land mit einer starken katholischen Tradition. Das hat zum Beispiel zur Folge, dass der Namenstag eine größere Bedeutung hat als in protestantischen Gegenden. Unter Namenstag versteht man allgemein, den Festtag eines Heiligen, der alljährlich von seinem Namensträger gefeiert wird. Die Feier gleicht einer Geburtstagsfeier mit Kuchen und Geschenken.
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Viele Menschen in Spanien haben neben dem Geburtstagskalender auch einen Kalender, in dem alle Namenstage notiert sind. Unter dem Einfluss der Gegenreformation der katholischen Kirche hat die Bedeutung des Namenstages gewonnen. Ziel dieser Feier war es, dass die katholischen Gläubigen an ihre Verbindung zum katholischen Glauben erinnert werden sollten. Damit sollte auch der Unterschied zu den Protestanten hervorgehoben werden, wodurch auch die Verbindung zu Gott gefestigt werden sollte. Schließlich feiert man mit dem Namenstag auch den jeweiligen Namenspatron.
Diese Regelung wurde im Konzil von Trient festgeschrieben, das zwischen 1545und 1563 stattfand. Hier wurde festgeschrieben, dass der Pfarrer dafür sorgen möge, dass die Kinder seiner Gemeinde keine lächerlichen Namen bekommen. Auch Namen, die als unkatholisch galten, sollten nicht vergeben werden, um beispielsweise den Einfluss von Sagengestalten und unchristlichen Götzen zu verringern. Auf diese Art und Weise wurden mehr Kinder nach Heiligen benannt.
Noch heute kann man feststellen, dass in Spanien viele Namen verwendet werden, die uns als altmodisch erscheinen. Es ist auch sehr üblich, dass die Kinder je nach Geschlecht den Namen von Mutter oder Vater bzw. den Großeltern tragen. Viele katholische Gläubige gehen davon aus, dass der Name, den Kinder erhalten eine prägende Wirkung auf sie haben. Der Name des Heiligen und somit dessen Eigenschaften sollen das ganze Leben unter ein gutes Vorzeichen stellen. Der Täufling soll Nachfolger des Patrons sein und kann ihn auch um Hilfe und Schutz bitten.
In Deutschland verliert der Glaube immer mehr an Bedeutung und somit auch der Namenstag, aber in Spanien ist er noch sehr lebendig und hat in manchen Regionen mehr Bedeutung als der eigentliche Geburtstag. Wobei auch in Spanien der Trend ehr zum Geburtstag geht und nun oft beide Feste gleichbedeutend gefeiert werden.
