Sommer auf der Straße

Spanien ist bekannt dafür, dass das Leben auf der Straße stattfindet. Aber nun macht sich das Gerücht breit, dass in Sevilla der Sommer geräuschlos werden soll. Der Guardian berichtet, dass spanische Großstädte laute Gaststätten und Bars bannt.

Der Grund für diesen neuen Trend sind die Anwohner, die sich über den Lärm von Bars und Cafés beschweren. Das Problem wird damit aber nicht gelöst, denn in Spanien ist es Brauch, dass man sich mit Freunden aber auch mit Familie auf der Straße in der Kneipe an der Ecke trifft.

Besonders im Sommer, wenn eine leichte Briese durch die Stadt weht, vermischt sich diese mit dem klagenden Gesang des Flamenco. Damit soll jetzt Schluss sein, wenn es nach den Anwohnern geht. Ruhe soll nun die städtische Idylle kennzeichnen. Es ist sicher nicht leicht eine Balance zwischen dem zu finden, was Spanien nach Meinung der Tourismusbranche ausmacht und dem, was die Anwohner möchten. Es mag stimmen, dass Lärm der Stressfaktor Nummer eins der modernen Welt ist, er senkt die Leistungsfähigkeit und macht sogar krank. Klar ist auch, dass, wer sich eine Wohnung über einer Bar kauft, wissen muss, was ihn erwartet. Eine Möglichkeit damit umzugehen  wären bauliche Maßnahmen, die jeder Anwohner selbst erbringen könnte.

Fakt ist, dass hier alt und neu kollidieren, wer oder was gewinnt, wird sich zeigen, vermutlich die Anwohner.

Überrasch dürfte dagegen, dass es in München gerade einen gegenteiligen Trend gibt. Hier dürfen seit neuestem Gastwirte am Wochenende bis Mitternacht ihre Schankflächen im Freien betreiben. Bisher war das Feedback sehr positiv, die erwarteten Beschwerden fallen geringer aus als erwartet.

Man kann gespannt sein, wie sich die spanische Kultur entwickelt. Jeder der Spanisch lernt, sollte die Gelegenheit nutzen und sich das alte und laute Spanien ansehen. Es ist wirklich eine Frage der Kultur, wie laut oder leise ein Land oder eine Region ist. Sprachenlernen hat immer viel damit zu tun, etwas über die Kultur und die Leute zu lernen.

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