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Thema
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Das Thema wurde schon oft angesprochen, aber ich möchte das nicht in jedem jener Threads posten.
Ich möchte hier von meinem “R-Problem” berichten und wie ich das R jetzt lerne nach vorne zu verlagern.
Vorgeschichte
Tatsächlich habe ich das Problem, dass ich mein Leben lang lispel und das R wie viele Deutsche stimmlos nur leidlich im Rachen oder eben gar nicht bilde.
Das R als eigenständiger, stimmlicher Buchstabe gibt es im Deutschen überwiegend nur am Wortanfang; innerhalb von Worten wird es oft durch Verlängerung eines Vokals oder Einfügen eines “Ä” gebildet.
Wir sagen ja nicht “schöner”, sondern eher “schönäa”.Durch das Lispeln habe ich noch andere Probleme, aber eben auch, dass meine Zungenspitze, wenn sie zwischen den Vorderzähnen landet, vorne kein R bilden kann. Durch ein weiteres medizinisches, inoperables, Problem ist es auch von Vorteil, wenn das R bei mir nach vorne verlegt wird 🙂 , um ständige Reizungen im Rachen zu verringern.
Ich muss dazu sagen, dass ich vier Jahre in Spanien gelebt habe und aufgrund dessen, dass ich Spanisch nicht richtig aussprechen konnte, wenig am sozialen Leben teilgenommen habe und sich teilweise eine Angst festgesetzt hatte. Ich habe dort auch vom Ajuntamiento angebotene Kurse für Ausländer besucht; aber meine Sprechangst blieb; die Sprechübung blieb mir versagt. So kann ich Worte nicht anwenden, mir fallen sie nicht ein.
Im Deutschen macht es nichts, wenn man das R nicht sprechen kann; die Worte werden vom Sinn her nicht verändert.
Im Spanischen ist das anders, da u.A. das RR ein eigenständiger Buchstabe ist.
Aus der Hündin wird eine Birne, aus dem Hund ein Aber, aus dem Karren wird ein Teuer, aus dem Spare eine Stunde.Ich habe z.Z. drei Logopädiestunden hinter mir.
Heute früh habe ich es nach vielen vorbereitenden Übungen erstmalig geschafft, durch Flattern der Zungenspitze ein R zu rollen.
Noch kann ich es nur einzeln; wie man es mit anderen Buchstaben verbindet, muss mir die Logopädin noch verraten. Nur das D geht (als Drrrr).Anmerkung
Vorbereitende Übungen, die erst einmal kein R beinhalten, sondern das Gefühl für die Zunge und die Bewegung “an den Gaumen drücken, loslassen” stärken, sind unbedingt von Vorteil. Wenn es jemand möchte, kann ich diese auch noch beschreiben. Diese habe ich drei Wochen gemacht und das war echt gut, um ein besseres Gefühl für die Zunge und ähnliche Bewegungen wie das R zu bekommen.Wie es funktioniert (jedenfalls bei mir)
Das R mache ich folgendermaßen: die Zungenspitze liegt mit leichtem Druck kurz hinter den Zähnen, da, wo am Zahnansatz die Haut leicht rubbelig ist (erfühlen!). Den Rest der Zunge locker lassen.
Die Luft wird in den Mund gedrückt; die Zungenspitze drückt stark gegen den genannten Punkt; zunächst wird die Luft zurückgehalten von der gesamten vorderen Hälfte der Zunge (besonders den Seiten, die sich jetzt etwas hochwölben); dann lässt man plötzlich locker, wodurch die Zunge sich zwar nicht aus ihrer Position wegbewegt, aber vorne neben der Mitte rechts und links jeweils einen winzigen Spalt öffnet, durch den die Luftmasse entweicht. Die Öffnungen sind natürlich zu klein, wodurch die Zungenspitze gegen den Druck flattert wie ein Handtuch im Sturm (diese Visualisierung hat mir gestern schon bei ersten Versuchen geholfen).
Dies erst einmal ohne Stimmbänder versuchen; es ging mir jedenfalls so, sobald ich das stimmlich machen wollte, rutschte mir das R wieder in den Rachen.Viele Grüße, Michaela