Malerei in Spanien – Velázquez (2)

Über spanische Malerei wurde genauso wie über Goya schon berichtet, von einem seiner berühmten Kollegen soll heute die Rede sein. Heute soll an dieser Stelle Diego Rodríguez de Silva y Velázquez vorgestellt werden. Velázquez, wie er heute meist genannt wird, war ein Vorgänger von Goya und wie dieser, ein Hofmaler.

Aber schön der Reihe nach, Diego Rodríguez de Silva y Velázquez wurde am 6. Juni 1599 in Sevilla getauft und starb am 6. August des Jahres 1660 in Madrid. Er ist ein Vertreter des spanischen Barock und zählt zu den entscheidenden Portraitmalern seiner Zeit. Er war Maler am Hofe König Philip IV. Er portraitierte nicht nur den König und dessen Familie, sondern auch viele weitere Personen und Persönlichkeiten des Hofes. Das heißt, er stellte die Menschen seiner Zeit dar, die von gesellschaftlicher Bedeutung waren. In diesem Zusammenhang hat er zahlreiche Gemälde von Bedeutung geschaffen, wie das oft zitierte und kopierte Gemälde aus dem Jahr 1656 namens: Las Meninas. Mit diesem Bild hat er nachweislich auch seinen Nachfolger den berühmten Francisco de Goya beeinflusst. Aber auch Manet, Picasso, Bacon und Dalí haben dem berühmten Ahn ihren Respekt entgegengebracht und sich in dessen Tradition eingeschrieben, indem sie dessen Gemälde Las Meninas neu interpretiert haben.

Aber zurück zu Diego Velázquez, er wurde im andalusischen Sevilla geboren, in einer Zeit als dies die größte und einflussreichste Stadt Spaniens war. Hier war das geistige und kulturelle Zentrum, auch wenn Madrid zum bürokratischen Zentrum des Landes aus dem Boden gestampft wurde. In Sevilla gab es dementsprechend zahlreiche Maler, die nicht nur die Kirchen Sevillas und Umgebung, sondern seit dem frühen 16. Jahrhundert auch europäische Kunstwerke für die neue Welt, wie Mexiko, Argentinien und Peru, herstellten. Es gab verschiedene Malerwerkstätten, wie die von Velázquez’ späterem Lehrer Francisco Herrera und Francisco Pacheco del Río. Seine Ausbildung kann als typisch angesehen werden. 1618 begann er als selbstständiger Künstler zu arbeiten und entwickelte sich mit der Zeit zu einem der bedeutendsten Naturalisten der spanischen Schule. Damit steht er in krassem Gegensatz zu den holländischen Zeitgenossen, die noch Stillleben abbildeten. Schon bald erlangte er große Bekanntheit und 1623 folgte er seinem Ruf an den Hof in Madrid. In den folgenden Jahren schuf Velázquez zahlreiche fantastische und bis heute unerreichte Gemälde. Seine Schaffenskraft ist enorm gewesen und kann noch heute in Museen wie dem Prado in Madrid bewundert werden.

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