Spaniens Mentalitäten (2)

Hier folgt nun der zweite Teil des Artikels zur spanischen Mentalität. In Spanien geht es oft hoch her, die Lautstärke ist nicht böse gemeint, Spanier sind sehr emotional und so reden sie eben auch. In Spanien gibt es viele religiöse Prozessionen, Feierlichkeiten und Feste. Viele dieser Feste haben nicht nur eine lange Tradition, der sie folgen, sondern sind auch sehr laut. Musik schallt oft für deutsche Ohren viel zu laut aus Lautsprechern. Die Einstellung zu Lärm ist anders. In Spanien gibt es einen Spruch, der immer aufgesagt wird, wenn es mal ganz ruhig ist, niemand etwas sagt: „Ein Engel ist vorbeigeflogen.“ Spanier haben eine andere Einstellung zum Lärm, sie benötigen ihn, um sich lebendig zu fühlen.

Es gibt viele Gepflogenheiten, die die Mentalität der Spanier wiederspiegeln. Eine Sache, die jeder kennt, ist das Küsschen bei der Begrüßung. Das ist besonders zwischen Männern und Frauen aber auch unter Frauen üblich. Unter Männern gilt der Handschlag.

Das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens ist wie bereits mehrfach dargelegt in Spanien die Bar. Bars sind aber nicht unbedingt Orte der Gemütlichkeit. Oft herrscht ein ziemlich seltsam kühler Hallencharakter vor, der noch von Essensresten, benutzten Servietten und allerlei anderen Dingen auf dem Boden unterstrichen wird. Sauberkeit ist eine andere Sache, die ganz eindeutig von der Mentalität gezeichnet ist. Im eigenen Haus wird aber sehr genau und penibel auf Sauberkeit geachtet. Es stellt jedoch kein Problem dar, in einer Bar oder auf der Straße den Müll einfach stehen und fallen zu lassen, wo man ist.

Das merkt man auch im Straßenverkehr, der ist wesentlich hektischer als in Deutschland. Man sollte sich insofern anpassen, dass man zwar flott, aber dennoch defensiv fährt. Besondere Vorsicht sollte man bei der Wahl des Parkplatzes walten lassen, denn einparken ist keine Sache, die alle beherrschen, aber Bagatellschäden werden meist nicht gemeldet oder geahndet.

Einen ähnlich lockeren und doch strengen Umgang mit der Kleiderordnung ist zu beobachten. Es gibt eine strenge Kleiderordnung, auch wenn sie nicht ausgesprochen wird und vielleicht von vielen Spaniern noch nicht einmal gesehen wird. Selbst bei einem Restaurantbesuch wird man sich etwas festliches anziehen. Kurze Hosen ziehen in Spanien nur Jungs unter 12 Jahren an. Danach tragen sie lange Hosen. Mädchen dagegen werden nur selten Hosen tragen, sondern Kleider. An der Kleidung von Kindern kann man die Kleiderordnung sehr gut beobachten.

Spanier sprechen meist nur ungern Fremdsprachen und häufig auch nicht besonders gut, aber sie schätzen es, wenn Ausländer Spanisch sprechen.

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