Zeitreise ins Jetzt

Desert Wind – Rock‘n Roll – Oldtimer – irre Leute in tollen Outfits. Das Desert Wind Festival in Almeria ist eine musikalische Veranstaltung, bei der jeder seine Vorlieben zelebrieren kann. Einige tragen Klamotten von früher oder was sie für vergleichbar halten, andere bringen ihre Autos zum Bestaunen mit.

Rock‘n Roll ist Rebellion, Musik und Lebensstil, einerseits gehört er der Vergangenheit an und doch andererseits auch wieder nicht. Gerade ist in Spanien wie auch Europa viel Veränderung nötig und dementsprechend ist der Rock‘n Roll auch wichtig. Ursprünglich war es keine Bewegung der Mittelschicht, doch heute ist er es, denn sie ist besonders stark von der aktuellen Situation betroffen.

Es ist eine kuriose Sache, denn in Spanien gibt es einerseits die Bestrebung Fortschritt zu erlangen, was in vielen Fällen bedeutet, dass alles Alte negiert und abgelehnt wird, andererseits gibt es auch viele Traditionen, von denen nicht abgelassen wird. Klar, Fortschritt und Tradition gehören zusammen.

Almeria der Ort des Desert Wind ist eine Region, die früher vom Bergbau profitierte, Gold, Kupfer und Eisenerze und viele andere Metalle wurden hier abgebaut. Die Region war und ist arm. Zwischenzeitlich hat die Filmindustrie hier Western gedreht, die Landschaft bietet eine ideale Szenerie. Heute ist es einerseits ein Ort für Aussteiger und andererseits für die europäische Gemüseindustrie. Der Begriff Industrie trifft es am besten, denn Tomaten, Gurken, Paprika und noch mehr werden hier ganzjährig wie am Fließband produziert, natürlich ist das sicher nicht, aber es befriedigt den Hunger nach frischem Gemüse in ganz Europa.

Die Hafenstadt Almería liegt am Rio Andarax in einer Mittelmeerbucht, der Name der Stadt kommt aus dem Arabischen und bedeutet Spiegel des Meeres. Die Stadt wurde 955 von Abd ar-Rhaman III. als Haupthafen des Reiches gegründet. Auf einem Hügel gelegen ist eine maurische Festung, von der aus man die ganze Stadt überblicken kann. Ihr Bau wurde 955 auf Veranlassung von Abd ar-Rahman III, während des Kalifats von Córdoba begonnen und im 11. Jahrhundert beendet. Von der Festung gehen starke, durch Türme befestigte Verteidigungsmauern aus, die sich durch das Tal La Hoya bis zum Hügel San Christobal ziehen. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte von den jeweiligen Herrschern der Stadt immer erweitert, so dass auch Teile der Alcazaba durch christliche Architektur geprägt sind. Als 1522 weite Teile der Stadt einem Erdbeben zum Opfer fielen, wurde auch die Alcazaba beschädigt. Die Restaurationsarbeiten dauern bis heute an.

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