Jakobsweg – Teil 2

Der Jakobsweg oder auch der Camino de Santiago ist ein Pilgerweg nach Santiago de Compostela, wo sich das Grab des Apostels Jakobus befinden soll. Santiago de Compostela selbst befindet sich im spanischen Galicien. Der Hauptweg ist eine Verkehrsachse aus dem Hochmittelalter, die sich durch den Norden des Landes zieht. Er kommt aus Frankreich über die Pyrenäen und führt durch den Norden Spaniens vorbei an Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León. Der Weg, wie er heute gegangen wird, wird seit dem 11.Jahrhundert begangen. Im 12. Jahrhundert erlebte die Jakobusverehrung ihren Höhepunkt. In Frankreich werden mindestens 4 weitere Wege gezählt, die in den Pyrenäen in den Jakobsweg münden. Lange Zeit war der Weg fast in Vergessenheit geraten und wurde erst in den 1970’er Jahren wiederbelebt. In den 1980er Jahren wurde er mehr und mehr zu einem der wichtigsten Pilgerwege, 1982 besuchte der damalige Papst, Johannes Paul II. Santiago de Compostela und im Jahre 1993 in das UNESCO-Kulrurerbe aufgenommen.

Seine erste bekannte Erwähnung stammt aus dem Jahre 1047. Es wird hierin nicht nur der Weg genannt, sondern vor allem auch gleichzeitig die Verbindung mit dem Pilgerweg zum Grabmal des heiligen Jakobus gezogen. Im Mittelalter entwickelte sich diese Grabstätte neben Rom und Jerusalem zu dem wichtigsten Pilgerort.

Die Legende besagt, dass Apostel Jakobus die Iberische Halbinsel missioniert habe und dass er im äußersten Westen bzw. fast am Ende der christlichen Welt begraben liege. Dies wurde von den Königen Asturiens und Leons ausgenutzt, sie machten Jakobus zu ihren Schutzheiligen. Bereits im Hochmittelalter sind Pilger aus der Bodenseeregion und Aquitanien scheinbar nachgewiesen. Im 11. und 12. Jahrhundert entwickelte sich unter dem Eindruck der Wiedereroberung Spaniens durch die Christen, bzw. durch die Vertreibung, der Mauren und Juden, eine Lehre von Heil und Erlösung. In der Neuzeit gingen die Pilgerzahlen deutlich zurück, es wurde wesentlich weniger gepilgert. Das änderte sich unter General Franco, der das Fest des heiligen Jakobus zu einem spanischen Nationalfeiertag machte. Im Jahr 1950 entstand in Paris die erste Jakobusgesellschaft mit wissenschaftlichem Anliegen. Seitdem erlebt der Pilgerweg eine erneute Blüte, das Symbol ist die Jakobsmuschel. Sowohl die Jakobsmuschel als auch ein gelber Pfeil sind für jeden Pilger wichtige Orientierungshilfen.

Demnächst wird an dieser Stelle über die Jakobuslegende berichtet werden.

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