Buchtipp: Antonio Muñoz Molina

Es gibt viele spanische Autoren, die nicht so bekannt sind. Doch einer hat es geschafft, der Schriftsteller Antonio Muñoz Molina ist bis nach Deutschland bekannt. Jetzt hat er ein neues Buch veröffentlicht, es wurde auch schon ins Deutsche übersetzt: „Es fährt ein Zug in die Vergangenheit“.

Der Autor wurde 1956 im andalusischen Úbeda geboren und 1995 in die Real Academia Española aufgenommen, wo er bis heute einen Sitz hat. Er hat Journalismus in Madrid studiert und in Granada hat er Kunstgeschichte studiert. Die ersten Bücher schrieb und veröffentlichte er in den 80’er Jahren, als er als Funktionär bzw. Beamter in Granada arbeitete. Er erhielt für seine Bücher zahlreiche Auszeichnungen, die ihn über die Grenzen Andalusiens und Spaniens bekannt machten.

Mit dem Roman „Es fährt ein Zug in die Vergangenheit“ gelingt es dem Autor uns ein monumentales Bild vom spanischen Bürgerkrieg zu vermitteln. Er zeichnet ein Bild des Chaos, des Exils und der persönlichen Schicksale, damit schlägt er auf sehr raffinierte Weise einen Bogen zu schlagen zwischen dem spanischen Bürgerkrieg im Besonderen und Kriegen. Der Protagonist des Buches heißt Ignacio Abel, er ist ein Mensch mit allen Schwächen und Stärken, die er haben kann, er hat nichts übernatürliches oder heldenhaftes an sich und gerade dadurch überzeugt er. Kurz, er ist einer wie viele andere auch.

Das Leben der Hauptperson wird reflektiert und beschrieben, indem auch der spanische Bürgerkrieg in zahlreichen Details beschrieben wird. Vieles wird in dem Roman verdichte, sodass der Leser oft den Eindruck hat noch auf dem Bahnhof der Pennstation vom Beginn zu sein, wo sich Ignacio mit seinem Flüchtlings-Koffer zu Beginn befindet. Den Leser begleitet dieser Eindruck der Fülle und Unübersichtlichkeit durch das ganze Buch, andere Autoren hätten sicher mehrere Bücher aus diesem einen gemacht. Aber die Fülle schadet dem Roman nicht, er profitiert davon und versprüht den einzigartigen Charme des Autors Antonio Muñoz Molina. Sicher strebt er keine Geschichtsschreibung an, aber er regt zur Reflektion an. „Es fährt ein Zug in die Vergangenheit“.

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