Erdbeben in Lorca

Gestern hat in Lorca in der Nähe von Murcia die Erde gebebt. Es war seit über 50 Jahren das schwerste Beben mit einer Stärke von 5,3. Der Erdbebenherd lag nah an der Oberfläche und hat acht Menschen getötet, über 150 Menschen verletzt und zahlreiche Bewohner der Region wurden obdachlos.

Wer an Spanien denkt, wird sicher nicht an Erdbeben denken, die finden doch ehr in anderen Regionen der Welt statt. Oder? Nein, auch in Spanien gibt es Erdbeben, doch meist sind sie nicht derart zerstörerisch. Die Bevölkerung ist verständlicher Weise verunsichert. Die spanische Regierung hat Sofortmaßnahmen eingeleitet und zum Beispiel eine Sondereinheit des Militärs geschickt, um zu helfen. Neben Gebäuden, wie Wohnhäusern, Krankenhäusern, der Kirche und der Burg sind auch eine Talbrücke und Tunnel beschädigt worden.

Dem Erdbeben waren leichtere Beben vorausgegangen und gefolgt. Die Ausläufer der Erschütterungen waren bis nach Madrid zu spüren. Jetzt werden natürlich Stimmen laut, die meinen, dass es keine Toten hätte geben dürfen und die Region besser vorbereitet hätte sein müssen. Nach ersten Einschätzungen sind vor allem bauliche Mängel für die Schäden verantwortlich.

Schwere Erdbeben sind in Spanien sehr ungewöhnlich, das letzte fand im April des Jahres 1956 statt, damals starben in der Gegend von Granada zwölf Menschen. Zu vermeiden sind Beben nicht, bessere Vorkehrungen können sicher getroffen werden. In der Vergangenheit gab es verschiedene andere Beben.

Das Beben von Lorca ist nicht das erste Erdbeben, aber seit über 50 Jahren das schwerste Beben. Es gab Vorgänger und Beben, die auf Spanien größeren Einfluss hatten, obwohl sie in Portugal stattfanden. Das bekannteste Beben ist sicher das von 1755 in Lissabon, es hat nicht nur die Erde erschüttert, sondern vor allem die Menschen, die im Zuge der Aufklärung glaubten die Naturgesetze und somit die Vorgänge in und auf der Erde besser zu verstehen. Es war ein Schock und ließ viele Menschen an den Wissenschaften und ihrem Nutzen zweifeln. Ein Zeitgenosse – der Franzose Voltaire – hat es in seinem Buch „Candide“ thematisiert.

 

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