Spanien – Kultur

Spanien ist ein beliebtes Urlaubsziel vieler Nordeuropäer und ein sich kulturell abhebendes Land im Süden Europas. Viele Menschen lieben den Süden und sehen jedoch nur verschiedene Stereotype. Über Stereotype und deren Glaubwürdigkeit soll hier berichtet werden. Als erstes muss zu diesem Zweck festgestellt werden, dass wir unsere Umwelt zwar betrachten, aber stets mit dem vergleichend, was wir kennen. Was wir kennen ist unsere gewohnte Umgebung, unsere Heimat, diese stellen wir dann dem neuen gegenüber.

Eins der bekanntesten Stereotype ist, dass nichts funktioniert. Kann man das einfach so stehen lassen? Nein, natürlich nicht, man sollte es der Fairness halber genauer erläutern. Als erstes ist es wahr, dass nichts funktioniert? Die Antwort ist ja, es stimmt und nein, es stimmt trotzdem nicht. Richtig wäre, alles funktioniert anders. Das wirkt etwas ausweichend oder gar beschwichtigend. Aber das ist es nicht!

Die Art und Weise wie Menschen handeln und ihr Leben führen, hängt von verschiedenen Dingen ab, ein wesentlicher Aspekt, der häufig stark unterschätzt wird, ist die Kultur. Die Kultur prägt Menschen stärker als das Elternhaus, das Klima und weitere Aspekte. Und zugleich beeinflussen sich all diese Aspekte gegen- und wechselseitig.

Wodurch zeichnet sich nun die spanische Kultur aus? Worin unterscheidet sie sich beispielsweise von der deutschen Kultur? In Spanien so heißt es, sei die Familie wichtig, das ist sicher richtig, man kann jeden und alle hintergehen, betrügen und belügen, aber die Familie, die ist heilig.

Das ist mit der spanischen Geschichte zu erklären, sie ist anders verlaufen als die des restlichen Europas. In Spanien haben von 711 bis 1492 arabische und arabischstämmige Herrscher geherrscht. Das hat seine Spuren hinterlassen nicht nur architektonisch. Wobei klar ist, dass die Alhambra ohne die arabische Besatzung nie entstehen hätte können. Oft wird die Zeit als friedliches Nebeneinander bezeichnet, was nicht mit heutigen Wertmaßstäben gemessen werden kann. Friedlich war es nur durch starke Unterdrückung, die immer wieder von Blutbädern unterbrochen wurde. Wichtig für uns ist, dass die heutige spanische Kultur zum Großteil auf die Zeit der arabischen Herrscher zurückgeht. Je weiter im Süden des Landes man sich befindet desto klarer wird dies. Die Herrschaft endete offiziell 1492 hat aber bis heute Wirkung auf das Jetzt und Hier.

Wie gesagt, die Familie wird geheiligt. Das kann dazu führen, dass ein Angestellter dafür sorgt, dass seine Familienangehörigen in der gleichen Firma oder im Stadtrat oder in der Regierung seinen Posten findet. Das kann aber auch schlicht heißen, dass jemand seine Arbeit nicht nach Möglichkeiten gut verrichtet, sondern nur die Minimalanforderungen erfüllt und jede Verantwortung von sich weist. Immer wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen, etwas grundlegend zu ändern oder schlicht eine Lösung für einen Kunden zu treffen, bemerkt man wie anders die Menschen reagieren. Das ist ein wichtiger Aspekt des historischen Erbes Spaniens.

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