Handball ist eine der schnellsten und spannendsten Mannschaftssportarten, die weltweit gespielt werden. Aber wie lange dauert eigentlich ein Handballspiel? In diesem Artikel werden wir diese Frage ausführlich beantworten und dabei auf verschiedene Aspekte des Spiels eingehen. Zudem werden wir uns auch mit der Geschichte des Handballs, den Spielregeln und den verschiedenen Spielformen beschäftigen.
Geschichte des Handballs
Handball hat seine Ursprünge in verschiedenen Ballspielen, die bereits im antiken Griechenland und im Römischen Reich gespielt wurden. Die moderne Form des Handballs wurde jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland und den skandinavischen Ländern entwickelt. Die erste offizielle Handballregel wurde 1917 von dem deutschen Lehrer Max Heiser veröffentlicht. Die Internationale Handballföderation (IHF) wurde 1946 gegründet und ist heute der Weltverband für den Handballsport.
Handball Spielzeit
Ein Handballspiel dauert normalerweise 60 Minuten. Die Spielzeit ist in zwei gleich lange Halbzeiten von jeweils 30 Minuten unterteilt. Die Spielregeln sehen dabei vor, dass die Uhr bei jedem Pfiff des Schiedsrichters angehalten wird, wodurch die effektive Spielzeit verlängert wird. Daher kann ein Handballspiel inklusive Unterbrechungen, Auszeiten und Halbzeitpause durchaus 75 bis 90 Minuten dauern.
Halbzeit und Auszeiten
Zwischen den beiden Halbzeiten gibt es eine Halbzeitpause von normalerweise 10 Minuten. In dieser Pause haben die Mannschaften Zeit, sich zu erholen, ihre Strategie anzupassen und von ihrem Trainer Anweisungen zu erhalten. Während des Spiels kann jede Mannschaft auch bis zu drei Auszeiten à 60 Sekunden beantragen. Eine Auszeit kann nur vom Trainer der Mannschaft beantragt werden, wenn seine Mannschaft im Ballbesitz ist und der Schiedsrichter die Auszeit genehmigt hat. Auszeiten können nicht in den letzten fünf Minuten der zweiten Halbzeit genommen werden.
Spielverlängerung und Siebenmeterwerfen
Bei einem Unentschieden nach regulärer Spielzeit, zum Beispiel in K.o.-Spielen bei Turnieren oder im Pokalwettbewerb, gibt es eine **Spielverlängerung**. Diese besteht aus zwei Halbzeiten von jeweils 5 Minuten mit einer Pause von 1 Minute dazwischen. Wenn nach der Spielverlängerung immer noch kein Sieger feststeht, wird das Spiel durch ein Siebenmeterwerfen entschieden.
Beim Siebenmeterwerfen treten fünf Spieler jeder Mannschaft abwechselnd zum Siebenmeterwurf an. Der Ball wird dabei von der Siebenmeterlinie auf das Tor geworfen, während der Torwart versucht, den Wurf abzuwehren. Die Mannschaft, die nach fünf Würfen die meisten Tore erzielt hat, gewinnt das Spiel. Sollte es auch nach diesen fünf Würfen noch unentschieden stehen, geht das Siebenmeterwerfen in eine “sudden death”-Runde über, bei der jeder weitere Wurf entscheidend sein kann.
Beachhandball
Eine spezielle Variante des Handballs ist der Beachhandball, der im Sand gespielt wird. Hier gelten etwas andere Regeln als beim Hallenhandball, und auch die Spielzeit ist kürzer. Ein Beachhandballspiel besteht aus zwei Halbzeiten von jeweils 10 Minuten und einer Halbzeitpause von 5 Minuten. Wenn nach der regulären Spielzeit keine Mannschaft gewonnen hat, gibt es ein Shootout, bei dem jeweils fünf Spieler jeder Mannschaft abwechselnd einen Wurf auf das Tor ausführen, während sie vom Torwart der gegnerischen Mannschaft verteidigt werden. Die Mannschaft, die die meisten Tore erzielt, gewinnt das Spiel.
Jugend- und Freizeithandball
Bei Jugend- und Freizeithandballspielen gelten oft angepasste Spielzeiten, um den physischen Anforderungen der Spieler gerecht zu werden. Je nach Altersklasse und Leistungsniveau können die Spielzeiten variieren. Hier ein Überblick über die üblichen Spielzeiten für verschiedene Altersgruppen im Jugendhandball:
- Minis (U6/U8): 2 x 10 Minuten
- E-Jugend (U10): 2 x 20 Minuten
- D-Jugend (U12): 2 x 20 Minuten
- C-Jugend (U14): 2 x 25 Minuten
- B-Jugend (U16): 2 x 25 Minuten
- A-Jugend (U18/U19): 2 x 30 Minuten
Auch im Freizeithandball kann die Spielzeit verkürzt werden, um die Belastung für die Spieler zu reduzieren und den Spielspaß zu erhöhen. Häufig werden hier Spielzeiten von 2 x 20 Minuten oder sogar kürzer gewählt.
Hier ist eine Tabelle, die die verschiedenen Handballspielzeiten für unterschiedliche Spielarten und Altersgruppen zusammenfasst:
| Spielart/Altersgruppe | Spielzeit (pro Halbzeit) | Gesamtspielzeit | Halbzeitpause |
|---|---|---|---|
| Hallenhandball (Erwachsene) | 30 Minuten | 60 Minuten | 10 Minuten |
| Beachhandball | 10 Minuten | 20 Minuten | 5 Minuten |
| Minis (U6/U8) | 10 Minuten | 20 Minuten | 5 Minuten |
| E-Jugend (U10) | 20 Minuten | 40 Minuten | 10 Minuten |
| D-Jugend (U12) | 20 Minuten | 40 Minuten | 10 Minuten |
| C-Jugend (U14) | 25 Minuten | 50 Minuten | 10 Minuten |
| B-Jugend (U16) | 25 Minuten | 50 Minuten | 10 Minuten |
| A-Jugend (U18/U19) | 30 Minuten | 60 Minuten | 10 Minuten |
| Freizeithandball (Erwachsene) | Variabel (z.B. 20 Minuten) | Variabel | Variabel |
Beachte, dass die angegebenen Spielzeiten und Pausen bei Freizeit- und Jugendhandballspielen je nach Liga, Verband und Turnierregeln variieren können. Im Freizeithandball sind die Spielzeiten oft flexibel, um den Bedürfnissen und dem Leistungsniveau der teilnehmenden Spieler gerecht zu werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dauer eines Handballspiels von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der Spielart, der Altersgruppe und dem Wettbewerb. Im klassischen Hallenhandball für Erwachsene beträgt die reguläre Spielzeit 60 Minuten, aufgeteilt in zwei Halbzeiten von jeweils 30 Minuten. Beachhandball weist kürzere Spielzeiten von insgesamt 20 Minuten auf, während im Jugend- und Freizeithandball angepasste Spielzeiten zum Einsatz kommen.
Es ist wichtig, sich über die jeweiligen Spielzeiten und Pausen im Handball im Klaren zu sein, um die körperliche Belastung der Spieler angemessen zu gestalten und das Spielgeschehen optimal verfolgen zu können. Die angegebenen Spielzeiten können je nach Liga, Verband und Turnierregeln variieren, daher ist es ratsam, sich im Vorfeld eines Spiels oder Turniers über die gültigen Spielzeiten zu informieren.
