Federico García Lorca – El Público

 

Theaterstück El Público von Federico Garcia Lorca führt einen Identitätsdiskurs. Der Autor zeigt am Anfang Liebe und am Ende Tod, während zwischen beiden Extremen eine Entwicklung stattfindet. Damit ist das Theaterstück eine Beschreibung des Lebens im Allgemeinen und sein Erkenntnisinteresse.

Das Theaterstück ist stark performativ. Es fordert dazu auf sich Problemen zu stellen. Damit reflektiert Lorcas Theaterstück seine Zeit und die vorherrschende Einstellung und lässt El Público zu einer Zeitreise werden. Mit dieser Reise ins Ich des Theaterdirektors geht die Identifikation seines Selbst im sozio-historischen Kontext einher, welche den Facettenreichtum von Identität offen legt. Es zeigt einen Grenzkonflikte zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit, das heißt, das Theaterstück bezeichnet Identitätsprobleme als geschlechtsspezifisch.

Federico García Lorca ist Spanier, als solcher lebt er in einem klaren sozialen Kontext. Als Mann erwartet die Gesellschaft von ihm, dass er dem Machismo gehorcht, zum Beispiel, indem er sein Geschlecht und dementsprechend seine Männlichkeit unter Beweis stellt. Tut er das nicht, verursacht das einen Identitätskonflikt. Der Mann im Theaterstück ist der Fremde gegenüber seinem Geschlecht, weil es nicht mit seiner sexuellen Orientierung übereinstimmt. Seine Andersartigkeit im Vergleich zur Gesellschaft ermöglicht die beobachtende Betrachtung des Außenseiters.

Diesen Zwiespalt beschreibt El Público im Traum des Theaterdirektors, indem er seine Rolle reflektiert. Das heißt, einerseits handelt es sich um eine Selbstreflexion und andererseits um eine Fremdbeurteilung. In den ‚nicht Direktor’ genannten Figuren zeigt sich Fremdeinwirkung. Die Figuren beschreiben das Unbewusste und in Bezug auf die gültigen gesellschaftlichen Konventionen, die das Handeln und somit die Person des Direktors hinterfragen. Das Publikum zwingt den Direktor zum Handeln. Das bedeutet, dass der Traum beim Finden der eigenen Identität insofern wichtig ist, als er über Liebe, Tod, Geschlecht, Sexualität und Erotik diese Identität dialogisiert. Der Traum kreiert hierzu Varianten der eigenen Identität und denkt somit das scheinbar Unmögliche.

Lorca erreicht mit dem Theaterstück El Público die Auflösung des Theaters und des Individuums im traditionellen Sinne. Damit wiederum ermöglicht er, davon ausgehend, dass es kein absolutes Ende geben kann, dessen Rekonstruktion und dessen Neuanfang.  Seine Theaterstücke werden auch 70 Jahre nach seinem Tod noch immer aufgeführt.

Das Theaterstück bietet einen interessanten Zugang zu Spanien, der spanischen Sprache und Kultur.

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