Gran Canaria – der “kleine Kontinent” der Kanaren

Kanaren – die Inseln

Die Kanarischen Inseln sind das ideale Reiseziel für erholungssuchende Urlauber über das ganze Jahr. Die Kanaren sind eine Inselgruppe, die aus sieben Haupt- und sechs Nebeninseln besteht. Alle sind durch vulkanische Aktivitäten entstanden, die bekanntesten Inseln sind: Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro. Sie liegen im Atlantik vor der westafrikanischen Küste zwischen 27° und 28° nördlicher Breite.

Die vier westlichen Inseln bilden die Provinz Santa Cruz de Tenerife, sie sind bergig und bieten mit dem ruhenden Vulkan „Pico de Teide“ auf Teneriffa den höchsten Berg Spaniens. Die Inseln La Palma, El Hierro und La Gomera sind vom Massentourismus noch weitgehend verschont. Die östlichen Inseln gehören zur Provinz Las Palmas. Das felsige, bewaldete Gran Canaria ist die größte Insel, ihre Hauptstadt Las Palmas war einst bezaubernder Kolonialort. Lanzarote ist flach und gleicht einer Mondlandschaft, Fuerteventura hingegen lockt mit langen unberührten Stränden und ist ein Paradies für Surf- und Wassersport.

Das Klima wird durch die Passatwinde angenehm temperiert, die Temperaturen schwanken zwischen 20 und 29 Grad. Die durchschnittliche Anzahl an 300 Sonnentagen im Jahr verleiht den Kanaren den Beinamen “Inseln des ewigen Frühlings”. Dabei können die klimatischen Gegebenheiten zwischen den Inseln deutlich voneinander abweichen.

Die Tier- und Pflanzenwelt ist einzigartig vielfältig, von den 1270 gefunden Pflanzenarten sind rund 500 endemisch und tragen mit ihrer Blüte zum frühlingshaften Erscheinungsbild der Kanaren bei. Weltbekannt ist der Kanarienvogel, dessen Vorläufer von den Inseln stammt. Dem Urlauber bieten sich hervorragende Ausflugsmöglichkeiten in atemberaubender Landschaft. Sie umfasst Lavawüsten, Urwälder, Sanddünen und Vulkangipfel, während die alten Städte auf den Hauptinseln vom Kolonialstil geprägt sind und ein besonderes Flair erhalten haben. Städtchen wie Santa Cruz bergen die vielen bunten Bauten verschiedensten Baustils aus vergangener Zeit und erinnern an die Zeit der großen Pioniere und Weltentdecker. Die Altstadt von Santa Cruz ist beispielsweise zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt worden. Die für diese Inseln typische Vermischung verschiedener Kulturen ist eine Eigenart der Kanaren, die schon seit Jahrtausenden das Inselbild prägen. Zeugnisse der ältesten Kulturen, sind zum Beispiel die Pyramiden von Guimar auf Teneriffa.

Die Kanaren bieten viele Sehenswürdigkeiten und sind ein echtes Paradies für Entdecker. Wer aber Erholung sucht, verbringt den Tag an einem der traumhaften Badestrände und genießt das tolle Inselklima. Wer gerne sportlich aktiv ist, kommt mit Tauch- und Surfkursen, Segeln und Wasserski, Golfen, Reiten, Wandern oder Mountainbiking auf seine Kosten. Teneriffa ist einer der beliebtesten Plätze für Gleitschirmfliegen in Europa, die tiefen Schluchten der Berge ergeben tolle Rafting-Reviere.
Ob eine lang geplante Urlaubsreise oder ein Last Minute Angebot, eine Pauschalreise oder ein Individual-Urlaub, die Kanaren stellen ein traumhaftes Reiseziel dar und bieten endlos viele Möglichkeiten, den Urlaub zu verbringen.

Gran Canaria

Gran Canaria ist geographisch gesehen das Herzstück der Kanaren und wohl die bekannteste aller Inseln. Die Insel ist rund 1.560 km² groß und hat insgesamt 807.000 Einwohner. Davon leben rund 380.000 in der Hauptstadt Las Palmas. Ihre höchste Erhebung ist der 1.949 Meter hohe Vulkan Pico de las Nieves im Zentrum der Insel.

Gran Canaria wird aufgrund der geographischen und klimatischen Vielfalt und der abwechslungsreichen Flora und Fauna auch gerne als Miniaturkontinent bezeichnet. Die meisten Besucher werden durch ihre herrlichen Sandstrände, die ganzjährig scheinende Sonne, den hervorragenden Wassersportmöglichkeiten und dem pulsierendem Nachleben anzogen. Gran Canaria hat sich zu einem der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen gemausert. Besonders in den Wintermonaten suchen Urlauber hier Zuflucht aus der Kälte, denn selbst im Januar liegen die Durchschnittstemperaturen bei 18 Grad.

Las Palmas zeigt sich als weltoffene, kosmopolitische Stadt, die reich an sehenswerter Architektur ist. Hier findet man gute Sport-, Einkaufs- und Vergnügungsmöglichkeiten. Neben den guten Bademöglichkeiten der quirligen Playa del Ingles überzeugt das grandiose Bergland mit schroffen Felsen, Schluchten, saftig grünen Hochebenen, und Stauseen. Im Süden sind die Dünen von Maspalomas Ziel der Sonnenanbeter und Strandwanderer.

Umgeben von Bananenplantagen, Zuckerrohrfeldern und Weinbergen verteilen sich verträumte Dörfer mit typisch weiß gekalkten Häusern im Hinterland. Archäologische Fundstätten zeugen von der vergangenen Kultur der Guanchen.

An der Ostküste, südlich Las Palmas befindet sich der internationale Flughafen Gando. Jährlich starten und landen mehr als 2,2 Millionen Touristen in den Charterflugzeugen aus den verschiedensten europäischen Ländern.

Der Flughafen ist aber auch Heimatbasis von Binter Canarias, einer kleinen Fluggesellschaft welche Gran Canaria mit den anderen kanarischen Inseln und dem afrikanischen Festland verbindet. Eine gut ausgebaute Autobahn erschließt die wichtigen Urlaubsorte und eröffnet immer wieder Möglichkeiten für einen Abstecher über die Nebenstraßen ins schöne Landesinnere.

Die meisten Urlauber lassen sich im Süden der Insel in den bekannten Touristenorten Maspalomas und Playa de Inglais nieder. Maspalomas ist vor allem für seinen Leuchtturm (Faro) und die grandiose Sanddünenlandschaft berühmt. Wer Bettenhochburgen, Pauschalurlaub und Rundumbetreuung meiden möchte, sollte die kleineren Orte wie Puerto de Mogan oder Teror bereisen.

Der Norden

Telde ist die zweitgrößte Stadt von Gran Canaria und war die erste Kolonialsiedlung der Spanier. Telde ist in drei Stadtteile gegliedert. Das Viertel San Juan ist benannt nach der aus Vulkangestein erbauten Pfarrkirche. Sie birgt eine 500 Jahre alte flämische Holzschnitzerei im Altar, eine aus dem 16. Jh. stammende Christusfigur sowie ein hervorragendes Gemälde des italienischen Künstlers Vicenzo Carducci. Das Viertel San Francisco ist nach dem gleichnamigen Kloster benannt, das für seine sorgsam ausgearbeiteten Holzvertäfelungen berühmt ist. Das Los-Llanos-Viertel war ursprünglich das Arbeiterviertel, wo maurische und afrikanische Sklave wohnten und auf Zuckerrohrplantagen arbeiteten. Hier befindet sich auch das ehemalige Guanchen-Mausoleum Cuatro Puertas. Die Höhlengräber sind heute Ziegenställe.

Galdar bietet einige nette Sehenswürdigkeiten, etwa die Cueva Pintada, eine mit bunten geometrischen Figuren ausgemalte Höhle aus der Zeit der Guanchen, oder den alten Friedhof Tumulo de la Guancha. Das Rathaus ist umgeben von einem riesigen Drachenbaum und beherbergt ein Museum mit Relikten der Guanchenzeit. Die aus dem 18. Jh. stammende Kirche Tenesor Semidan besitzt ein 500 Jahre altes Taufbecken aus grüner Keramik. Über die Vega-Mayor-Ebene gelangt man nach Santa Maria de Guia, ein hübsches Dorf, berühmt für seine Ziegenmilch und seinen Distelkäse. Eine kleine Kirche erinnert mit Skulpturen an Jose Lujan Perez, der in Tres Palmas geboren wurde.

Arucas bietet Besuchern neben einem malerischen Stadtpark die Pfarrkirche als Hauptattraktion der Stadt. Das im neogotischen Stil zum Anfang des 20. Jh. erbaute Gotteshaus gleicht einer Kathedrale. Etwas oberhalb der Stadt befindet sich ein botanischer Garten mit Ausblickspunkt, der einen schönen Ausblick auf das fruchtbare Tal und die Ebene bietet.

Lohnenswert ist einen Abstecher in die Berge zur eleganten Kleinstadt Teror. Ihre breiten Straßen sind von hübschen Häusern aus der Kolonialzeit gesäumt. Im Jahre 1481 soll hier die Madonna in einer Kiefer erschienen sein. Die Stadt wurde daraufhin zum Wallfahrtsort. Äußerst sehenswert sind die neoklassizistische Basilika Nuestra Senora del Pino aus dem 18. Jh. und ihr mit Edelsteinen geschmückter Schrein wie auch der zur selben Zeit erbaute Turm und das Bischofspalais.
Zwischen Vegueta und Triana lohnt ein Abstecher zum Botanischen Garten Jardin Canario. Der Garten bietet eine überwältigende Vielfalt an kanarischer Flora, bizarren Drachenbäumen und hat einen Kakteengarten. Durch den engen Ortsteil Tafiras hindurch gelangt man zu einem Golfplatz, der auf dem Vulkankrater Tafira sitzt.

Santa Brigida nannte sich früher Sataute, kleine Palme, und ist ein typisch kanarisches Provinzstädtchen. Es ist malerisch von Palmen umgeben ist und liegt am Rand einer tiefen Schlucht. Die Kirche enthält eine Christusskulptur eines einheimischen Künstlers. Das Städtchen ist außerdem für seine schönen Töpferwaren bekannt. In Vega de San Mateo sollte man auf keinen Fall den Obst- und Blumenmarkt im verpassen. Von hier aus schlängelt sich die Straße weiter an zwei Aussichtspunkten vorbei zum höchsten Punkt der Hauptstraße, dem Cruz de Tejeda, 1450 m über dem Meeresspiegel. Hier gibt es ein staatlich geführtes Parador-Hotel.

Die spektakuläre Spitze des Roque Nubio (Wolkenfelsen) ist 1817 m hoch und hebt sich markant von der rauen Vulkanlandschaft ab. Die riesigen Findlinge El Fraile (der Mönch) und Roque Bentaiga sind hier zu sehen. Bei guter Wetterlage kann man in der Ferne den majestätischen wirkenden Teide auf Teneriffa sehen. Eine Seitenstraße führt hinauf zum Pico de las Nieves (1949 m) mit seiner atemberaubenden Aussicht.

Das abgelegene Dorf Artenara ist umgeben von zerhöhlten Schluchten und einigen Bergspitzen mit Gipfelkreuzen. Hauptattraktion ist die kleine Ermita Cueva de la Virgen, ein aus Vulkangestein gehauener Schrein. Mirador la Silla bietet einen schönen Panoramablick auf den 1444 m hohen Tamadaba, der von Pinienwäldern umgeben ist. Das Dorf Tejeda ist für seine ausgezeichneten Kuchen bekannt und lädt zu einer Pause ein. Nahe den Barranco de Ayacate bietet sich nochmals eine herrliche Aussicht auf den Pico de las Nieves.

Der Süden

Neben dem 4 km langen Canteras-Strand westlich von Las Palmas bietet Gran Canaria noch drei größere Badestrände an der Südküste. Fast könnte man sie schon „Costa Canaria“ nennen, da sie den Küsten der Iberischen Halbinsel sehr ähneln. Entweder man liebt diese Badeorte, oder man meidet sie. Am Playa del Ingles und am Strand von Maspalomas tummeln sich die meisten Touristen, hier stehen Badevergnügen und Sonne pur im Vordergrund. Unzählige Ferienanlagen reihen sich aneinander und sind mit der Landschaft mit den weiten Sandstränden förmlich zusammengeschmolzen. Neben den Bade- und Wassersportmöglichkeiten bietet Maspalomas genügend Unterhaltungsmöglichkeiten, ein Vergnügungspark mit Riesenrad, Laserspielen und anderen Attraktionen locken den Urlauber.

Westlich von Maspalomas liegt Puerto Rico, das dritte große Feriendomizil. Andere beliebte Ferienorte entlang der Südküste sind San Agustin, Arguineguin und Puerto del Mogan. Viele Badeorte haben sich leider auch hier in hohe Betonwüsten verwandelt, die Freizeitangebote sind jedoch überall sehr gut. Südlich von Maspalomas erstreckt sich eine wüstenähnliche Dünenlandschaft, die in einen langen, unbebauten Strand mündet und eine große Landzunge einsäumt. Wer die Ruhe bevorzugt, liegt hier richtig, allerdings steht das Gebiet unter Naturschutz.

Puerto del Mogan mit seinen malerischen Villen und seinem lebhaften Hafen ist eine Ausnahme und noch relativ vom Tourismus verschont geblieben.Empfehlenswert ist eine Tour entlang der Südküste mit einem Abstecher zur malerischen Barranco Berriel und dem dramatisch wirkenden Aguila Canyon. Vorbei an der Playa del Ingles und Maspalomas bietet die Küstenstraße immer wieder hervorragende Aussichten auf die Sandbuchten von Pasito Blanco. Weiter entlang der Ferienanlage von Puerto Rico bis kurz vor die Playa de Mogan führt die Strasse dann durch das steil abfallende Barranco de Mogan ins Landesinnere.

Der Ort Ingenio wurde von den Portugiesen gegründet und erbte eine Tradition okkulter Bräuche von den Sklaven, die lange hier wohnten. Das Museu de Piedras e Artesania Canaria zeigt interessante Relikte aus der Guanchenzeit, alte landwirtschaftliche Werkzeuge und Steingut. Ingenio ist auch berühmt für seine filigranen Stickereien.
Nahe der Stadt San Bartolome de Tirajana lohnen sich eine Besichtigung der Höhlen, vor allem der Del Pinar und die der Cuevas Blancas. San Bartolome de Tirajana wurde in das Kraterbecken des Vulkans Tirajana gebaut, in dessen Hintergrund sich malerisch das Zentralmassiv der Insel erhebt. Eine surrealistisch anmutende Landschaft mit Bäumen und Obstgärten, wie Mandel, Pinien, Apfel- und Pflaumenbäume, vermischen sich immer wieder mit Palmen. Sie ist die am meisten besuchte Attraktion der gesamten Kanaren und bietet außergewöhnliche Aussichten vom Mirador Posador.

Südwärts führt eine Straße durch die malerische Fataga-Schlucht hinunter zur Küste nach Maspalomas. Fährt man in Richtung Ostküste, gelangt man zum hübschen Dorf Santa Lucia. Ein kleines Völkerkundemuseum stellt neben Exponaten aus der Guanchenzeit eine Mumiensammlung aus. Das Museum La Fortaleza führt ein Restaurant, dessen Dekoration mit Kunstgegenständen der Guanchen den Besucher in die Stimmung eines traditionellen kanarischen Mahls zurückversetzt. Einige Läden im Dorf führen interessantes Kunsthandwerk. Unweit Santa Lucia, gelangt man zur Fortaleza Grande. Der Ort Temisas ist berühmt für seine Oliven. In den Schluchten Balos und Guayadeque wurden einige interessante Relikte aus der Zeit der Guanchen ausgegraben.

Ab Mogan führt eine Straße durch das malerische La-Aldea-Tal zum Aussichtspunkt Mirador de Balcon. In El Risco befindet sich ein kleiner, hübscher Strand. Auf Serpentinen führt die Straße an mehreren schönen Aussichtspunkten vorbei. Lohnenswert ist ein Halt am Dedo de Dios, dem „Finger Gottes“, kurz vor der Stadt Agaete. Die Ermita La Virgen de las Nieves ist die Hauptattraktion von Agaete. Im Innern des Klosters ist eine Madonna mit Kind aus dem 16. Jh. ausgestellt. Zwischen Agaete und Galdar sind liegen weitere Sehenswürdigkeiten, die Höhle der Kreuze sowie die Einsiedelei des Heiligen Isidro de Viejo. Puerto de Las Nieves ist ein traditionell altes Fischerdorf. Im Hafen werden noch Bananen verladen. Man trifft auf einige exzellente Restaurants, wo der Fisch frisch zubereitet wird.

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