Jakobsweg – Teil 3

Die Jakobuslegende und der Jakobsweg gehören zusammen. Der Name Jakobus bezieht sich auf den Apostel, der einer der 12 Jünger um Jesus Christus gewesen ist. Die spanischen Traditionen rund um den Apostel sind getrennt von denen des neuen Testaments entwickelt. In der Zeit vom 7. Bis zum 13. Jahrhundert gibt es verschiedene Überlieferungen. Zunächst wird von der Missionstätigkeit auf der iberischen Halbinsel berichtet. Dann folgt die Hinrichtung des Apostels in Jerusalem durch Herodes Agrippa I. und die Verbringung des „heiligen Leichnams“, sowie die Errichtung der Grabstätte. Im 9. Jahrhundert wurde das Grab wieder neu entdeckt, dank des Bischofs Theodomir von Iria Flavia. Der Apostel habe in die Kämpfe gegen die Araber helfend eingegriffen. Dadurch wurde die Befreiung des Jakobwegs von den Mauren durch Kaiser Karl den Großen möglich. Und verschiedene Pilger haben von Wundern des Heiligen, die er auf dem Weg verbracht haben soll.

In anderen Worten, die Jakobustradition hat sich in Spanien seit dem 7. Jahrhundert entwickelt. Besonders durch die spanischen Könige wurde er zu einem Schutzheiligen Spaniens, der die Araberinvasion bekämpft hat und er ist es auch, der den Königen die Legitimation erteilt habe.

Wo aber beginnt der Jakobsweg? Die gängigste Antwort auf diese Frage ist zu Hause. Der Jakobsweg ist eine Idee, auf dem Weg gibt es zahlreiche Herbergen, Gasthäuser, Klöster und Kirchen. Die Route ist ziemlich klar und für die Orte am Wegesrand sind die Pilger ein wahrer und vor allem wirtschaftlicher Segen. Aber nicht nur für Gläubige hält der Weg viel Sehenswertes bereit, sondern auch für Architekturinteressierte. Es gibt zahlreiche wunderbare Kirchen, die Kathedrale von Jaca und die Burgkapelle von Loarre, die beide als Vorstufen der Kathedrale von Santiago de Compostela betrachtet werden.

Dann ist da noch der theologische Einfluss, oder der Einfluss der Handwerker, Händler wie auch der Pilger selbst. Fremde Gedanken und Ansichten sind ein großer Einfluss, der nicht nur die Pilger, sondern auch die Menschen am Wegesrand kennzeichnen. Hier gibt es Versöhnung zwischen Architekturstilen, Gedanken und Ansichten. Der Weg als solcher ist nun ein Weltkulturerbe und als solches geschützt.

Das Symbol schlechthin des Jakobsweges ist die Jakobsmuschel, die als Wegweiser und als Pilgerabzeichen dient. Ursprünglich war es ein Zeichen, dass der Pilger die Reise auch wirklich hinter sich gebracht hat. Man muss hier aber auch erklärend einfüge, dass die Muschel im Mittelalter ein Zeichen von Pilgern ganz allgemein war. Auch in der Kunst und der Literatur des Mittelalters spielen Muscheln eine große Rolle.

Den Jakobsweg entlang zu pilgern ist sicher ein außergewöhnliches Erlebnis, dass man sich nicht entgehen lassen sollte.

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