Spanisch/Deutsche Liebe – kann das gut gehen?

Unzählige Touristen fahren jedes Jahr nach Spanien und verlieben sich in einander.
Für manche ist es ein Urlaubsflirt, für andere die große Liebe. Doch kann das wirklich gut gehen, wenn die Kultur, das Land und besonders das Temperament so unterschiedlich sind?

Ich selber liebe Spanien, bin schon oft quer durchs ganze Land gereist und plane mit meinem Liebsten 2021 nach Mallorca zu ziehen eben weil uns die Unterschiede so gut gefallen.

Als Beziehungscoach erlebe ich es jedoch häufiger, dass Paare im Laufe ihrer Beziehung dann doch mit den unterschiedlichen Prägungen und Erwartungen Schwierigkeiten haben.

Hier kommen drei Tipps, die auf jeden Fall dabei helfen, dass es vielleicht erst gar nicht so weit kommt:

Sei neugierig
Wenn du mit einem Menschen aus einem anderen Land zusammen sein möchtest, dann sei wirklich neugierig und interessiert an allem und jedem, der mit seiner/ihrer Geschichte zu tun hat. Stell Fragen, schau hinter die Fassaden und frage dich, was dein Gegenüber bewegt.
Gehe nicht davon aus dass du, nur weil du vielleicht ein paar Mal Urlaub in Spanien gemacht hast, weißt wie die Spanier ticken.

Dafür braucht es den Blick in ihre Augen, ihre Herzen und ihre Seele.

Sei offen
Öffne von Anfang an dein Herz für die Unterschiedlichkeit. Suche nicht das Haar in der Suppe, sondern die Gemeinsamkeiten. Das schlimmste was jemand machen kann ist zu bewerten, ob seine Traditionen besser oder schlechter sind. Klar vergleicht man seine eigene Herkunft mit der des anderen, aber entwerte sie niemals. Zum einen kennst du nie die ganze Geschichte und zum anderen möchtest du auch nicht dass jemand schlecht über dich denkt nur weil du aus deiner Heimat oder deiner Familie kommst. Hier geht es wirklich um Respekt und Toleranz. Das Zauberwort heißt: anders. Ja das Essen ist anders. Ok. Ja das Temperament ist anders. OK. Ja die Familien halten zusammen. Ok. Ja die Frauen lieben leidenschaftlich. Ok. Ja die Männer sind manchmal Machos. Ok. Ja die Deutschen sind reserviert. Ok.
Nimm an was du siehst und erlebst. Natürlich muss dir nicht alles gefallen und nicht mit allem musst du einverstanden sein, aber trotzdem entwerte es nicht.

So bewahrst du immer die Achtung vor deinen Liebsten und auch vor dir selbst.

Sei klar
Nichts ist schlimmer als eine unklare Kommunikation. Das gilt aber für jede Beziehung, wie alle Tipps im Grunde genommen. 😉

Frag dich immer worum es gerade geht, was du fühlst, was du willst, was es mit dir zu tun hat und was du dir vom anderen wünschst. Halte nichts zurück, sprich alles was dich bewegt an. Nur so kann tiefes Vertrauen entstehen und ein echtes Kennenlernen stattfinden. Leider fällt das den meisten am schwersten. Nicht weil sie es nicht wollen, sondern weil sie es nicht gelernt haben und oft nicht wissen wie sie ihre Gefühle in Worte bringen können.

Da helfen manchmal Zeit und Geduld, sowie eine liebevolle Atmosphäre, wo sich jemand zeigen wie er/sie ist, ungeachtet der Herkunft.

Wenn es Unklarheiten gibt, dann setzt euch zusammen und sucht solange nach einem Weg, bis es Klick macht. Besonders wenn es vielleicht noch sprachliche Barrieren gibt, ist es umso wichtiger eine verständliche Kommunikation zu führen.

Was ich immer hilfreich finde ist nachzufragen. „Habe ich dich richtig verstanden dass du…“ Das beugt den meisten Missverständnissen vor und man weiß direkt woran man ist und muss nicht den restlichen Tag rätseln. Dabei kommt in der Regel eh das falsche raus. 😉

Und dann empfehle ich immer noch gemeinsame Highlights zu kreieren, wo die Besonderheiten der eigenen Heimat eine große Bedeutung bekommen.

Das könnte z.B. zu Geburtstagen oder anderen Festtagen sein. Ein Jahr wird die spanische Tradition zelebriert und im anderen Jahr die andere. Unabhängig davon ob der Lebensmittelpunkt in Spanien oder Deutschland ist. Das schafft Verbundenheit und keiner muss seine Herkunft verleugnen oder zurück stellen.

Und zu guter Letzt möchte ich noch zwei Tools für das Gelingen einer Beziehung mit auf die Reise geben. Egal ob es sich um eine spanisch/deutsche Liebe, oder andere Mischung handelt. Wichtig sind die Fähigkeiten zu verzeihen und sich immer wieder neu zu begegnen.

Keiner ist perfekt, wir alle machen Fehler und haben unsere Macken und Kanten. Je besser wir uns selbst annehmen, umso leichter gelingt es auch unserem Gegenüber.

Und wenn alle Stricke reißen und es sich anfühlt als ob die Beziehung in einer Sackgasse steckt, dann gibt es in Spanien wie in Deutschland einen „Dolmetscher“ (z.B. BeziehungsCoach wie mich), der einem wieder den richtigen Weg zeigt.

Also Fazit der Ausgangsfrage ist somit: Ja, es kann gut gehen! Und ja es kann daneben gehen! Doch das liegt dann nicht an den Unterschiedlichkeiten sondern den fehlenden Gemeinsamkeiten.

Beitrag verfasst von Andrea Holthaus

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